Heute ein paar Erfahrungen zum Thema SMB3 Multichannel beim
„Windows Server 2012 R2“. Das Thema Multichannel ist sehr interessant, da selbst im Gigabit Bereich mit SMB3 einfach performante Anbindungen an das Storage zu realisieren sind. Das Schöne am SMB3 ist, dass man hier nicht allzu viel konfigurieren muss, um Erfolge zu erzielen. Das Ganze könnte für kleinere Unternehmen im Virtualisierungs- (nur Hyper-V) oder im Storageumfeld (Windows Server 2012 R2) interessant sein, die nicht unbedingt ihr Netzwerk Infrastruktur auf 10Gbit aufrüsten wollen.
Vorrausetzungen
- Zwei Server auf Basis „Windows Server 2012 R2“
- mindestens zwei oder mehrere Netzwerkkarten die RSS (Receive Side Scaling) unterstützen
- Zwischen den Netzwerken wird nicht geroutet und die sind durch VLAN’s getrennt
- Nur die NIC-1 besitzt ein „Default Gateway“
- Sie benötigen eine große Testdatei, dies können Sie sich mit dem nachfolgenden Befehl erstellen.
####################### # 20GB Datei erstellen ####################### fsutil file createnew C:\temp\myBigFile.temp 21474836480
Auch RDMA (Remote Direct Memory Access) wird unterstützt, aber nicht in diesem Blog behandelt, da in meiner Laborumgebung nur Gigabit zur Verfügung steht.
Bevor wir anfangen, möchte ich drauf hinweisen, dass die Anleitung nicht für einen Produktivbetrieb genutzt werden sollte. Der Einsatz erfolgt auf eigene Gefahr, ich übernehme keine Haftung für Schäden!
Szenario-1: 2 x NIC’s Multichannel mit SMB3
Übersicht der NIC konfiguration.
Hier werden pro Server zwei Netzwerkkarten in unterschiedlichen Subnetzten konfiguriert.
1. Ich kopiere die Testdatei „myBigFile.tmp“ mit dem „Windows Explorer“ von „\\Server-1\C$\temp“ nach „\\Server-2\C$\temp“. Im nachfolgenden Screenshot ist ganz deutlich zu sehen, dass nicht nur 1Gbit genutzt wird.
2. Schauen wir uns das Ganze zeitgleich im „Task-Manger“ an. Es ist deutlich zu erkennen, dass ca. 725Mbps pro NIC genutzt werden. Beide Netzwerkadapter werden voll genutzt, soweit das die SSD her gibt.
Szenario-2: 4 x NIC’s Multichannel mit SMB3
Übersicht der NIC konfiguration.
Hier werden pro Server vier Netzwerkkarten in unterschiedlichen Subnetzten konfiguriert.
1. Ich kopiere nun wieder die Testdatei „myBigFile.tmp“ mit dem „Windows Explorer“ von „\\Server-1\C$\temp“ nach „\\Server-2\C$\temp“. Im nachfolgenden Screenshot ist ganz deutlich zu sehen, dass auch hier wider mehr als 1Gbit benutzt wird.
2. Schauen wir das Ganze auch hier wieder zeitgleich im „Task-Manger“ an. Es ist deutlich zu erkennen, dass hier >=230Mbps pro NIC genutzt werden. Die vier Netzwerkadapter werden voll genutzt, soweit das die SSD hergibt.
3. Im nachfolgenden Screencast kann man deutlich sehen, dass der Kopiervorgang kurz stockt, wenn eine oder zwei Netzwerkkarten deaktiviert werden.
Szenario-4: 2 x Teaming und Multichannel mit SMB3
Übersicht der NIC konfiguration.
Hier werden pro Server jeweils 2 x 2 NICS zu einen Team zusammen gefasst. Die beiden Teams sind jeweils in unterschiedlichen Subnetzten. Beim Teaming besteht der Vorteil, dass eine Netzwerkpfad ausfallen darf, ohne dass der Kopiervorgang ins Stocken gerät. Das Teaming macht aber nur dann Sinn, wenn Minimum 2 Switche vorhanden sind und die Mitglied des Teams auf den unterschiedlichen Switchen aufliegt.
Beispiel:
NIC1 = Switch1
NIC2 = Switch2
NIC3 = Switch1
NIC4 = Switch2
1. Ich kopiere erneut die Testdatei „myBigFile.tmp“ mit dem „Windows Explorer“ von „\\Server-1\C$\temp“ nach „\\Server-2\C$\temp“. Im nachfolgende Screenshot ist ganz deutlich zusehen, dass auch hier wieder mehr als 1Gbit benutzt wird.
2. Schauen wir das Ganze erneut im „Task-Manger“ an. Es ist deutlich zu erkennen, dass hier >=680Mbps pro Teaming genutzt werden.
TEAM-NIC1:
Team-NIC2:
3. Im nachfolgende Screencast sieht man, dass der Kopiervorgang beim Teaming nicht ins Stocken gerät, wenn eine physikalische Netzwerkkarten deaktiviert wird.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen einen kleinen Einblick geben. Sollten Sie Fragen haben, so scheuen Sie nicht, mich zu kontaktieren. Nutzen Sie hier die “Kommentar Funktion” des Blogs oder wenn es Ihnen lieber ist via E-Mail.
Weiter Blogs folgen in den nächsten Tagen. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie wieder vorbeischauen.